
Majestätische Alpenlandschaften und sanfte Hügelketten, funkelnde Seen und kristallblaue Küstenlinien, malerische Dörfer und Städte mit jahrhundertealter Geschichte. Hier hat man immer den Duft von frischen Zitronen und Olivenbäumen in der Nase, sitzt in einer Trattoria bei einem Cappuccino, einem Aperol oder einem Glas Wein während die Blicke über die Terrakottadächer streifen und man das Lachen von Marktbesuchern oder das Rattern einer vorbeifahrenden Vespa im Ohr hat. Italien ist ein Land für alle Sinne und einfach perfekt für Wohnmobilreisende. Allerdings gibt es auch ziemlich viele Vorschriften, die beachtet werden sollten und mit denen man sich vor dem Start der Tour beschäftigen muss. Damit Ihr einen unvergesslichen Urlaub in Italien erleben und Euch dort auf die schönen Dinge des Lebens konzentrieren könnt, haben wir in diesem Artikel die wichtigsten Vorschriften und einige persönliche Tipps für eine entspannte Tour für Euch zusammengetragen.
Inhaltsverzeichnis
Das erwartet Euch in diesem Artikel
- Einreisebestimmungen und erforderliche Unterlagen
- Geschwindigkeitsbegrenzungen für Wohnmobile bis und über 3,5 t
- Freies Campen, Camping- und Stellplatzsituation
- Parken mit dem Wohnmobil
- Lichtpflicht
- Telefonieren während der Fahrt
- Promillegrenze
- Warntafeln am Fahrzeugheck
- Winter- und Sommerreifenpflicht / Schneeketten
- Warnwesten & Pflichtinventar
- Achtung: ZTL
- Weitere Vorschriften
- Maut in Italien
- Gasversorgung in Italien
- Entspannter Urlaub auch mit Hund
- Verständigung
- Sicherheit
- Weiterführende Links
- Unser Video
1. Einreisebestimmungen und erforderliche Unterlagen
Sofern Ihr nicht länger als drei Monate in Italien bleiben möchtet, ist der Personalausweis für einen touristischen Aufenthalt ausreichend. Natürlich solltet Ihr Euren Führerschein bei Euch haben und den Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I).
Zum Nachweis einer gültigen Kfz Haftpflichtversicherung ist das deutsche Kennzeichen normalerweise ausreichend. Wenn wir auch nicht von einem Unfall ausgehen wollen - möglich ist es natürlich immer. Für den Fall der Fälle und die Erleichterung der Schadenabwicklung solltet Ihr daher die Internationale Versicherungskarte (IVK, früher Grüne Karte) mit auf Tour haben.
Besondere Impfungen sind für eine Reise nach Italien nicht notwendig und die medizinische Versorgung in Italien befindet sich auf westeuropäischem Niveau. Apotheken sind in jeder noch so kleinen Ortschaft zu finden. Für den Krankheitsfall solltet Ihr immer Eure Krankenversicherungskarte bei Euch haben. Als gesetzlich Versicherte habt Ihr damit europaweit Versicherungsschutz und könnt medizinische Leistungen erhalten. Deutsche Krankenkassen übernehmen aber z. B. keine Kosten für einen Krankenrücktransport. Daher solltet Ihr eventuell zusätzlich noch eine private Auslandskrankenversicherung abschließen.
Das Auswärtige Amt empfiehlt im Übrigen allen Deutschen, die sich - wenn auch nur vorübergehend - in Italien aufhalten, die Online-Registrierung in seine Krisenvorsorgeliste, um im Notfall eine schnelle Kontaktaufnahme zu ermöglichen. Den Link findet Ihr weiter unten auf dieser Seite.
2. Geschwindigkeitsbegrenzungen für Wohnmobile bis und über 3,5 t
innerorts
außerorts
Schnellstraßen
Autobahnen
bis 3,5 t zGG
50 km/h
90 km/h
110 km/h (bei Regen oder Schnee 90 km/h)
130 km/h (bei Regen oder Schnee 110 km/h)
über 3,5 t zGG
50 km/h
80 km/h
80 km/h
100 km/h
Achtung: die Autobahnen in Italien sind grün ausgeschildert und die Schnellstraßen sind blau. Das kann gerade am Anfang einer Tour noch verwirrend sein.
3. Freies Campen, Camping- und Stellplatzsituation
Grundsätzlich gilt in Italien: freies Campen ist verboten und wer sich nicht daran hält, kann mit einer Strafe von bis zu 500 Euro rechnen. Eine Nacht zur Wiedererlangung der Fahrtüchtigkeit wird zwar toleriert, aber Vorsicht: schon das Herausfahren der Trittstufe oder geöffnete Fenster können als Camping interpretiert werden.
Da die Italiener aber selber begeisterte Wohnmobilfahrer sind, gibt es eine großartige Infrastruktur für Camper und überall ausreichend Stell- und Campingplätze. Das manchmal durchaus auch kostenlos. Auch auf vielen Parkplätzen gibt es gesonderte Regelungen mit Übernachtungserlaubnis für Camper. Das ist dann ausgeschildert oder an einem Parkscheinautomaten beschrieben.
Eine schöne Art zum Übernachten sind die Agriturismi. Dabei handelt es sich um Bauernhöfe, bei denen man auf dem Hof übernachten darf. Häufig gibt es auch einen Hofladen oder sogar ein Ristorante / Bistro oder Café, in dem Speisen angeboten werden. Die Übernachtungsgebühr bei einem Agriturismo ist meistens günstig oder gar kostenfrei, wenn man als Gegenleistung vor Ort einkauft oder essen geht.
Wir finden die Stell- und Campingplätze meistens über Park4Night. Aber auch beim ADAC oder über den ProMobil Stellplatzradar sind Stell- und Campingplätze gut zu finden. Die Agriturismi sind häufig entlang der Straße ausgeschildert und beworben. Es gibt aber auch das italienische Gegenstück zum deutschen Landvergnügen. In Italien heißt das Agricamper und man hat dort die Möglichkeit gegen eine jährliche Gebühr (aktuell 39,90 Euro) auf den teilnehmenden Bauernhöfen kostenfrei zu übernachten.
Lesetipp:
4. Parken mit dem Wohnmobil
Es gibt in vielen Städten separate und zentrumsnahe Parkplätze für Camper. Häufig sind sie sogar mit einer Ver- und Entsorgungsstation ausgestattet, so dass man eigentlich schon wieder von Wohnmobilstellplätzen sprechen kann. Zumal man häufig auch über Nacht stehen bleiben darf. Ihr solltet allerdings auf Einschränkungen achten: Parkplätze sind häufig an manchen Tagen gesperrt oder nur teilweise verfügbar, z. B. weil dann dort der Wochenmarkt stattfindet.
Achtung: Parkplätze sind in Italien meistens farblich markiert:
blaue Markierung = gebührenpflichtig
weiße Markierung = meistens kostenfrei (aber Vorsicht, es gibt Ausnahmen, z. B. nur für Anwohner. Daher vorsichtshalber immer nochmal nach einem Parkscheinautomaten schauen)
gelbe / gelb-schwarze Markierung = Parken verboten
In manchen Gegenden oder Orten ist schlichtweg auch gar kein Platz für separate Parkplätze, z. B. rund um den Gardasee. In diesem Fall gibt es aber in der Regel nahegelegene Campingplätze, auf die man ausweichen kann.
5. Lichtpflicht
In Italien muss man auf Autobahnen und außerorts ganzjährig tagsüber mit Abblendlicht oder Tagfahrleuchten fahren. Es handelt sich hierbei um eine gesetzliche Verpflichtung und wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 41 Euro rechnen.
6. Telefonieren während der Fahrt
Während der Fahrt ist das Telefonieren nur mit einer Freisprecheinrichtung erlaubt. Die Nutzung aller Geräte, für die Ihr die Hände vom Steuer nehmen müsst (also Smartphones, Tablets, Notebooks etc.), ist verboten. Bei Verstoß muss man mit einer Geldstrafe rechnen. Es kann sogar zu einem sofortigen Fahrverbot kommen.
7. Promillegrenze
Ein Gläschen Aperol nach dem Marktbesuch, ein Wein zum Mittagessen auf der Piazza und anschließend noch einen Limoncello. Es bietet sich in Italien einfach an - und man ist ja schließlich im Urlaub. Aber Vorsicht. In Italien - wie in Deutschland auch - gilt eine Promillegrenze von 0,5 . Für junge Camper, die noch keine drei Jahre im Besitz ihres Führerscheins sind, gilt 0,0. Wer sich nicht daran hält, muss mit Bußgeldern bis zu 530 Euro und sogar mit der Beschlagnahmung des Fahrzeugs rechnen.
8. Warntafeln am Fahrzeugheck
Ladung am Fahrzeugheck muss in Italien mit einer Warntafel versehen werden. Und zwar muss diese rot-weiß schraffiert, reflektierend und typengenehmigt sein und eine Größe von 50 x 50 cm haben.
Sofern die Ladung über die gesamte Fahrzeugbreite reicht, müssen zwei Warntafeln, jeweils am seitlichen Ende, angebracht werden. Das gilt auch für Fahrradträger mit eigener Beleuchtung und einem Wechselkennzeichen.
9. Winter- und Sommerreifenpflicht / Schneeketten
Die Nutzung von Winterreifen ist in Italien zwar auf vielen Straßen verpflichtend - allerdings gibt es keine für das gesamte Land einheitliche Regelung. Daher solltet Ihr Euch unbedingt vor Antritt Eurer Fahrt nach den gerade aktuellen Bestimmungen in der jeweiligen Region erkundigen. Aber in der Regel sind wir Camper ja in der kalten Jahreszeit mit Winter- oder ohnehin mit Ganzjahresreifen unterwegs. Da auf manchen Strecken Schneekettenpflicht gilt und diese nur durch eine gesonderte Beschilderung an der Straße angeordnet ist, empfehlen wir Euch zusätzlich die Mitnahme von Schneeketten. Achtung: mit aufgezogenen Schneeketten gilt eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.
In den Sommermonaten (vom 16. Mai bis zum 14. Oktober) dürfen Winter- und Ganzjahresreifen nur gefahren werden, wenn der Geschwindigkeitsindex (Speedindex) der Reifen mindestens der im Fahrzeugschein eingetragenen Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs entspricht. Der Geschwindigkeitsindex der Reifen steht auf den Reifen an der Seite, bei der Angabe der Reifendimension. Der Geschwindigkeitsindex ist der letzte Buchstabe am Ende nach der Reifengröße. Der Speedindex muss identisch mit der Angabe im Fahrzeugschein sein oder einer höheren zulässigen Geschwindigkeit entsprechen. Die Eintragung im Fahrzeugschein findet Ihr in Feld 15.1 bis 15.3.


Zum leichteren Verständnis hilft diese Tabelle:
Geschwindigkeitssymbol:
P
Q
R
S
T
H
V
VR
W
Y
ZR
zulässige Höchstgeschwindigkeit:
150 km/h
160 km/h
170 km/h
180 km/h
190 km/h
210 km/h
240 km/h
über 210 km/h
270 km/h
300 km/h
über 240 km/h
In unserem Fahrzeugschein ist der Speedindex R eingetragen. Das R steht auch auf dem Reifen, so dass wir ihn im Sommer in Italien verwenden dürfen, denn der Index auf dem Reifen stimmt mit der Angabe im Fahrzeugschein überein. Ein Reifen mit höherem Geschwindigkeitsindex, also S bis ZR, ist erlaubt.
Achtung: es handelt sich hierbei um eine gesetzliche Regelung und bei Missachtung wird ein Bußgeld in Höhe von 431 Euro bis zu 1.734 Euro fällig. Außerdem kann es zu einer Beschlagnahme des Fahrzeugs kommen und eine Nachbesichtigung angeordnet werden, bei der dann geprüft wird, ob Reifen mit ausreichendem Geschwindigkeitsindex aufgezogen sind.
10. Warnwesten & Pflichtinventar
Wenn Ihr außerhalb geschlossener Ortschaften Euren Camper verlassen müsst und Euch auf der Fahrbahn aufhaltet, müsst Ihr eine Warnweste tragen.
Und auch wenn Ihr bei Dunkelheit mit dem Fahrrad außerorts unterwegs seid, müsst Ihr entweder eine Warnweste oder aber entsprechend stark reflektierende Kleidung tragen.
Warnwesten, ein Warndreieck und ein Verbandskasten gehören auch als Pflichtinventar mit in Euren Camper auf die Italienreise. Wenn Kinder unter 12 Jahren oder 1,50 m Körpergröße mit Euch reisen, müsst Ihr außerdem einen Kindersitz zur Sicherung mit Euch führen.
11. Achtung: ZTL
Die ZTL - das Schreckgespenst eines jeden deutschen Autofahrers in Italien.
Bei der ZTL handelt es sich um eine zeitlich oder dauerhaft beschränkte Verkehrszone - "Zona a Traffico Limitato". Das
wird der Bereich in der Regel durch Schilder markiert, manchmal auch mehrere, denn nur berechtigte Fahrzeuge dürfen die ZTL befahren, manchmal aber auch nur zu bestimmten Uhrzeiten und oft mit speziellen Genehmigungen, z. B. Anwohner oder Lieferanten. Außerhalb der festgelegten Zeiten ist der Verkehr (meistens) erlaubt, manchmal aber auch dann noch reglementiert.
Da sich die ZTL in der Regel innerhalb oder in nächster Umgebung von historischen Innenstädten befindet, fahren wir als Wohnmobilurlauber meistens gar nicht durch, denn in die historischen Zentren kommen wir mit unseren großen Fahrzeugen ja ohnehin nicht. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen, z. B. wenn sich die Zufahrt zu einem Campingplatz innerhalb einer ZTL befindet.
Wenn Ihr also auf ein Schild mit dem Hinweis "ZTL" stoßt, solltet Ihr auf keinen Fall einfach hineinfahren, ohne vorher die Ausnahmen zu lesen, die eventuell auf weiteren Schildern vermerkt sind. Wenn Ihr in eine gesperrte ZTL fahrt, riskiert Ihr richtig hohe Bußgelder. Meistens sind an den entsprechenden Stellen Kameras zur Kennzeichenerkennung angebracht und die böse Überraschung folgt, wenn Ihr wieder zu Hause seid.
Werdet Ihr innerhalb der ZTL von der Polizei entdeckt, fallen eventuell noch weitere Kosten für die Rückführung des Fahrzeugs aus der ZTL an.
Daher: vor einer Stadtbesichtigung die ZTL-Zugehörigkeit über offizielle Stadtwebsites oder Tourismusportale überprüfen und am besten Parkplätze außerhalb aufsuchen - was wir ja meistens sowieso machen....
Liegen Hotels und Campingplätze innerhalb einer ZTL, können sie Euch vielleicht vorab den Zugang online freischalten oder eine Genehmigung zuschicken.
12. Weitere Vorschriften
1. Wer aus einem fahrenden oder geparkten Fahrzeug Abfälle oder andere Gegenstände aus dem Fahrzeug wirft und entsorgt (oder eventuell nur beim Einpacken den Müllbeutel neben seinem Camper vergisst), riskiert ein Bußgeld. Achtung: um die Vermüllung zu vermeiden, hat die italienische Regierung die Straßenverkehrsordnung in diesem Punkt nochmal deutlich verschärft und die Bußgelder ab August 2025 deutlich angehoben. Für kleinere Abfälle, wie benutzte Taschentücher, Zigarettenkippen oder Kaugummis, werden Bußgelder zwischen 108 Euro und 1.188 Euro fällig. Für größere Abfälle, also Müllsäcke, die eventuell neben eine bereits volle Tonne gestellt werden, genauso wie Flaschen und andere große Gegenstände, werden zwischen 3.000 Euro und 18.000 Euro angesetzt. Wenn man sich dazu noch an Seen, am Meer, in Flussnähe oder in Naturschutzgebieten aufhält, muss man zusätzlich zum Bußgeld mit einem Führerscheinentzug zwischen 15 Tagen und 3 Monaten rechnen. Im schlimmsten Fall, wenn es nämlich um die Gefährdung von Umwelt, Tieren oder Menschen geht, kann es zu einer Strafanzeige mit Freiheitsentzug kommen.
2. Am Zebrastreifen muss man anhalten wenn sich Fußgänger direkt am Zebrastreifen aufhalten oder sich in unmittelbarer Nähe befinden.
3. Wildunfälle müssen umgehend der Polizei gemeldet werden. Wer einfach weiterfährt, begeht Fahrerflucht und riskiert ein Bußgeld.
4. Achtung! Im Kreisverkehr gilt grundsätzlich rechts vor links, es sei denn, die Vorfahrtsregeln werden durch eine entsprechende Beschilderung anders geregelt. Wenn Ihr im Kreisverkehr unterwegs seid, habt Ihr also nicht immer automatisch Vorfahrt, sondern müsst den einfahrenden Fahrzeugen Vorfahrt gewähren.
5. Wenn es zu einem Unfall mit Personenschaden kommt, muss die Polizei verständigt werden.
13. Maut in Italien
Die meisten Autobahnen in Italien sind mautpflichtig. Es ist keine Vignette erforderlich. An der Zufahrt auf die Autobahn wird ein Ticket an der Mautstation gezogen und bei der Abfahrt wird die Maut am Häuschen in bar oder mit Karte bezahlt. Auch zwischendurch kann eine Zahlung anfallen. Die Autobahnmaut wird nach der gefahrenen Strecke berechnet, Wohnmobile werden anhand der Achsen unterschiedlich klassifiziert.
Es besteht auch die Möglichkeit, die Maut über eine Mautbox abzurechnen. Wir haben uns dagegen entschieden, da für die Nutzung meistens zusätzliche Kosten anfallen und eventuelle Mautersparnisse dadurch wieder ausgeglichen werden. Da wir nicht viel auf der Autobahn unterwegs sind und es an den Mautstationen bislang nicht zu langen Staus und Wartezeiten gekommen ist, ziehen wir nach wie vor ein Ticket direkt an der Mautstation und bezahlen anschließend mit Karte.
Während unserer letzten Tour durch Italien haben wir 0,70 Euro für die Bozenumfahrung bezahlt und 28,50 Euro für die Strecke an der Riviera entlang von den Cinque Terre bis zur italienisch/französischen Grenze. Es hat sich also in Grenzen gehalten. Da wir über den Fernpass / Reschenpass nach Südtirol ein- und nach Frankreich wieder ausgereist sind, haben wir keine zusätzliche Maut für die Nutzung der Brennerautobahn zahlen müssen.
Übrigens, im Mautstellenbereich sind wenden, rückwärtsfahren und ein Spurwechsel verboten.
14. Gasversorgung in Italien
Die Gasversorung in Norditalien ist unproblematisch. Wir sind mit zwei deutschen 11 kg Gasflaschen unterwegs. Wir konnten etwas südlich des Podeltas noch eine deutsche Flasche tauschen - allerdings für 45 Euro - noch weiter südlich wurde es mit den deutschen Flaschen schwierig und wir sind auf eine schwarze, italienische Flasche umgestiegen. Hierfür werden Entnahmeadapter benötigt. Den Adapter hätten wir vor Ort kaufen können, wir haben aber immer ein Adapterset für europäische Flaschen dabei. Die italienischen Flaschen gibt es in 10 kg und in 15 kg. Wir haben uns für die 10 kg Flasche entschieden, da die große Flasche nicht in unseren Gaskasten gepasst hätte. Bei den italienischen, schwarzen Stahlflaschen wird nur die Füllung bezahlt - bei uns 33 Euro für 10 kg - es fällt kein Pfand an und die Flasche kann man einfach wieder zurückgeben.
15. Entspannter Urlaub auch mit Hund

Mit Hunden nach Italien zu reisen ist unkompliziert. Ihr benötigt den blauen EU-Heimtierausweis, Euer Hund muss eine gültige, mindestens 3 Wochen alte Tollwutimpfung haben und er benötigt einen Mikrochip. Außerdem solltet Ihr eine Haftpflichtversicherung für Euren Hund abgeschlossen haben. Ihr dürft maximal mit fünf Hunden für einen privaten Urlaub nach Italien einreisen. Listenhunde sind nicht verboten. Das Mitführen eines Maulkorbs ist für alle Hunde Pflicht und in öffentlichen Verkehrsmitteln (auch Ski-Lifts), in öffentlichen Gebäuden und auf öffentlichen Plätzen wird das Tragen des Maulkorbs vorausgesetzt.
Wir haben zwar vor unserer Tour einen Maulkorb gekauft und auch immer dabei gehabt, wir haben ihn aber nicht benötigt. Allerdings hatten wir Clara auch immer in den Situationen, in denen ein Maulkorb eventuell angebracht gewesen wäre, im Buggy dabei. Also z. B. auf dem Ausflugsschiff auf dem Gardasee, im Zug in den Cinque Terre oder in engen und vollen Altstädten. Hier haben wir aber auch immer wieder Hunde gesehen, die einen Maulkorb getragen haben. Hunde sollen übrigens grundsätzlich an der kurzen Leine geführt werden und es ist ratsam immer einen Schutz gegen Zecken dabei zu haben.
Außerdem war es zum Teil - vor allem rund um den Gardasee - schwierig, einen Campingplatz zu finden, auf dem Hunde erlaubt sind. Aber auch in anderen Regionen gab es immer wieder Plätze (auch Stellplätze), auf denen Hunde verboten gewesen sind. Wenn Ihr also zur Hauptreisezeit unterwegs seid und ohnehin mit viel Betrieb zu rechnen ist, solltet Ihr vorher nach passenden Campingplätzen schauen und einen Platz reservieren.
Ansonsten sind wir aber noch nie so vielen hundefreundlichen Menschen begegnet, wie während unserer Aufenthalte in Italien und Clara ist auch noch nie so häufig angesprochen worden, wie hier. Gerade in Südtirol gibt es auch überall viele Aufsteller mit Hundebeuteln, weiter südlich hat das dann leider wieder nachgelassen. Dafür gibt es unfassbar viele Tierbedarfsgeschäfte, die mit allem ausgestattet sind, was man benötigen könnte.

16. Verständigung
Mit der Verständigung hatten wir überhaupt keine Probleme. In Südtirol sprechen die meisten sowieso deutsch - eine erste Tour nach Südtirol ist also optimal für alle, die zum ersten Mal nach Italien reisen. So kommt man gut im Land an und kann beim Einkaufen und in Restaurants schon gut die italienische Sprache kennenlernen. Bis zum Gardasee kommt man als Urlauber auch noch sehr gut mit deutsch durch, aber direkt südlich des Gardasees ist das vorbei. Ab hier geht es dann aber ganz einfach mit den italienischen Brocken, die man bis hierhin schon aufgeschnappt hat. Bei jüngeren Italienern klappt es mit Englisch auch hervorragend und ansonsten helfen zusätzlich nur noch Hände und Füße und alles, was man so in den vergangenen Urlauben in allen möglichen Ländern mitbekommen hat.
Wir haben hier eine kleine Übersicht der wichtigsten italienischen Begriffe für Euch zusammengestellt, die Ihr weiter unten auch zum Ausdrucken findet, damit Ihr sie mitnehmen könnt:
🚐 Allgemein unterwegs
Camper / Autocaravan – Wohnmobil |
Campeggio – Campingplatz |
Area di sosta – Stellplatz |
Parcheggio – Parkplatz |
Divieto di sosta – Halteverbot |
Divieto di campeggiare – Camping verboten |
💧 Versorgung & Infrastruktur
Acqua potabile – Trinkwasser |
Carico acqua – Frischwasser |
Scarico acque nere – Toilettenabwasser |
Scarico acque grigie – Grauwasser |
Colonnina elettrica – Stromsäule |
Bombola del gas – Gasflasche |
⛺ Campingplatz
Reception – Rezeption |
Piazzola – Stellplatz |
Doccia – Dusche |
Servizi igienici – Sanitäranlagen |
Lavanderia – Waschküche |
Piscina – Schwimmbad |
🛒 Einkaufen & Alltag
Supermercato – Supermarkt |
Macelleria – Metzgerei |
Panetteria / Forno – Bäckerei |
Farmacia – Apotheke |
Stazione di servizio – Tankstelle |
Gasolio – Diesel |
Benzina – Benzin |
🚦 Straßenverkehr
Autostrada (A) – Autobahn |
Strada statale (SS) – Bundesstraße |
Pedaggio – Mautgebühr |
Casello autostradale – Mautstation |
Limite di velocità – Geschwindigkeitsbegrenzung |
Rotonda – Kreisverkehr |
🏥 Im Krankheitsfall
Medico – Arzt |
Ospedale – Krankenhaus |
Ambulanza – Krankenwagen |
Farmacia – Apotheke |
Ricetta – Rezept |
Medicinali – Medikamente |
📅 Wochentage
Lunedì – Montag |
Martedì – Dienstag |
Mercoledì – Mittwoch |
Giovedì – Donnerstag |
Venerdì – Freitag |
Sabato – Samstag |
Domenica – Sonntag |
📆 Monate
Gennaio – Januar |
Febbraio – Februar |
Marzo – März |
Aprile – April |
Maggio – Mai |
Giugno – Juni |
Luglio – Juli |
Agosto – August |
Settembre – September |
Ottobre – Oktober |
Novembre – November |
Dicembre – Dezember |
🔢 Zahlen von 1 bis 20
Uno – Eins |
Due – Zwei |
Tre – Drei |
Quattro – Vier |
Cinque – Fünf |
Sei – Sechs |
Sette – Sieben |
Otto – Acht |
Nove – Neun |
Dieci – Zehn |
Undici – Elf |
Dodici – Zwölf |
Tredici – Dreizehn |
Quattordici – Vierzehn |
Quindici – Fünfzehn |
Sedici – Sechzehn |
Diciassette – Siebzehn |
Diciotto – Achtzehn |
Diciannove – Neunzehn |
Venti – Zwanzig |
🥖 Wichtige Lebensmittel
Pane – Brot |
Latte – Milch |
Formaggio – Käse |
Burro – Butter |
Uova – Eier |
Carne – Fleisch |
Pesce – Fisch |
Frutta – Obst |
Verdura – Gemüse |
Pomodoro – Tomate |
Mela – Apfel |
Acqua – Wasser |
Vino – Wein |
Birra – Bier |
Caffè – Kaffee |
17. Sicherheit
Wir haben uns während unserer bisherigen Italienaufenthalte immer sicher gefühlt. Die meisten Stellplätze, die wir angefahren haben, sind kameraüberwacht, viele sind über ein Schrankensystem befahrbar und manche auch komplett eingezäunt. Bei den Campingplätzen, die wir besucht haben, war das Tor ab spätestens 23 Uhr verschlossen und ein Sicherheitsdienst hat den Zugang der Spätheimkommenden kontrolliert.
Manche Stellplätze haben zusätzlich zur Kameraüberwachung nachts auch die Beleuchtung eines Fußballstadions gehabt und ganz häufig haben wir auch gesehen, dass die Polizei in regelmäßigen Abständen an den Plätzen vorbeigefahren ist und alles im Blick hatte.
Dennoch sind wir immer froh, dass wir eine Alarmanlage und zusätzliche Sicherheitsschlösser an den Türen im Fahrerhaus haben. Auf Parkplätzen, auf denen wir ganz alleine stehen oder wir uns von vornherein unwohl fühlen, bleiben wir nicht über Nacht stehen.
Beim Einkaufen stellen wir unser Wohnmobil immer so auf den Parkplatz, dass die Aufbautür für alle anderen Anwesenden gut sichtbar und nicht etwa auf der nicht einsehbaren Seite an einer Mauer oder am Rand des Parkplatzes steht. So kann sich niemand ungesehen an der Tür zu schaffen machen. Hier machen wir uns aber meistens gar keine Gedanken, da wir Clara während des Einkaufens im Wohnmobil lassen und an ihr kommt keiner vorbei. Wäre Clara nicht bei uns, würden wir es abhängig von der Lage des Supermarktparkplatzes und der Anzahl der anderen Parkplätze und Menschen machen, ob eventuell nur einer von uns alleine einkaufen geht und der andere im Wohnmobil wartet.
Sicher habt Ihr auch schon vom Spiegeltrick gehört, der in Italien - aber auch in anderen südlichen Ländern - gerne von Kriminellen angewendet wird.
Was ist der Spiegeltrick?
-
Kriminelle fahren absichtlich sehr nah an Eurem Wohnmobil (oder Auto) vorbei, oft auf engen Straßen oder beim Vorbeifahren.
-
Dabei täuschen sie vor, dass der Außenspiegel Eures Campers ihren Außenspiegel beschädigt hätte. Manchmal haben sie den Spiegel vorher schon manipuliert oder mit einem Schlag selbst zerstört.
-
Sie behaupten dann, Ihr hättet den Schaden verursacht, und fordern Euch auf, den Schaden bar zu bezahlen – oft mehrere hundert Euro.
-
Das Ganze ist ein Betrug: es hat fast nie tatsächlich eine Kollision gegeben.
Wie erkennt man den Trick?
-
Ihr habt keinen Aufprall gespürt und Euer eigener Spiegel ist völlig unbeschädigt.
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Die angeblichen „Schäden“ sehen oft schon alt oder manipuliert aus.
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Die Täter sind sehr aufdringlich und drängen auf sofortige Barzahlung.
Wie soll man sich verhalten?
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Ruhig bleiben – nicht einschüchtern lassen.
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Keine Barzahlung leisten.
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Auf eine reguläre Schadensaufnahme durch Polizei und Versicherung bestehen.
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Einfach sagen: „Dann rufen wir die Polizei.“ – meistens ziehen die Betrüger dann schnell weiter.
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-
Wenn möglich, Nummernschild, Fahrzeugtyp und Personenbeschreibung notieren.
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In engen Straßen oder bei Verdacht vorsichtig Dashcam oder Handy zur Dokumentation nutzen. Die Nutzung einer Dashcam in Italien ist erlaubt, sie muss aber leicht entfernbar sein und die Aufnahmen müssen kontinuierlich überschrieben werden.
Tipps zur Vorbeugung
-
Spiegel einklappen, wenn Ihr in Städten oder engen Straßen parkt.
-
In Gegenden, wo der Trick häufiger vorkommt (z. B. Süditalien, aber auch Norditalien ist nicht frei davon), besonders aufmerksam fahren.
-
Am besten immer die Versicherung einschalten, wenn wirklich etwas passiert – niemals bar regeln.
- Wenn Ihr Euch sicher seid, dass nichts passiert ist, nicht zum Anhalten drängen lassen, sondern weiterfahren.
- Wenn Ihr das Auto verlasst, immer alle Türen (Fahrerhaus und Aufbau) schließen, damit während Eures Gesprächs mit einem Kriminellen nicht ein zweiter unbemerkt durch die Aufbautür hineinkommen und Wertsachen stehlen kann.
- Immer auf die Benachrichtigung der Polizei drängen und am besten auch kontaktieren.
18. Weiterführende Links
Vor der Tour besorgen:
Propanflaschen-Adapterset Europa *
Warntafel, 50 x 50 cm, fürs Heck *
Heosafe Zusatzschloss fürs Fahrerhaus *
Maulkorb von Trixie, Clara trägt Größe S/M *
Italien Wandkarte zum Mitnehmen im Wohnmobil *
Reiseführer:
Womo & weg: Italien - die schönsten Touren von den Alpen bis Sizilien *
Unterwegs Zuhause: mit dem Wohnmobil durch Italien *
Secret Places Italien mit dem Wohnmobil: Traumhafte Orte abseits des Trubels *
Zum Weiterlesen:
Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes
Reise- und Sicherheitshinweise für Italien vom Auswärtigen Amt
19. Unser Video
In unserem Video könnt Ihr Euch alle unsere Infos und persönlichen Empfehlungen für Eure Reise nochmal anhören:
Alle Angaben in diesem Artikel und im Video beruhen auf Erkenntnissen und Einschätzungen zum Zeitpunkt der Textabfassung und des Videodrehs. Bitte habt Verständnis dafür, dass wir für die Vollständigkeit und Richtigkeit, insbesondere wegen zwischenzeitlich eingetretener Veränderungen, keine Gewähr übernehmen können.
Wir wünschen Euch nun eine wunderschöne Tour mit unvergesslichen Erinnerungen und zu malerischen Orten durch Italien. Habt eine schöne Zeit und genießt das Leben. Wir hoffen, wir konnten Euch mit diesem Artikel die Planung Eurer Tour etwas erleichtern. Habt herzlichen Dank für Eure Aufmerksamkeit und fürs Lesen und seid von Herzen gegrüßt von

Bei den * Links handelt es sich um Affiliate Links. Das bedeutet, dass wir eine kleine Provision bekommen, wenn Ihr über unsere Links etwas bestellt. Für Euch wird es aber dadurch nicht teurer. Natürlich könnt Ihr auch ohne unsere Links etwas bestellen. Das ist alleine Eure Entscheidung.Dennoch danken wir Euch von Herzen, wenn Ihr darüber etwas bestellen solltet und wünschen Euch ganz viel Spaß damit.
Lust auf Italien ? - Dann schaut doch mal hier vorbei:
Was für ein Erlebnis | mit dem Wohnmobil in die Cinque Terre an der ligurischen Küste
Oder möchtet Ihr lieber nach Frankreich ? - Dann können wir Euch diese Tour empfehlen:
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Herzensangelegenheit:
Die Erlöse der Produkte, die wir in unserem FLOHMARKT verkaufen, spenden wir an den Verein Hilfe für krebskranke Kinder e. V. Also schaut doch gerne mal vorbei - vielleicht findet Ihr was Schönes.
Herzlichen Dank für Eure Unterstützung ♥
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