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Was für ein Erlebnis | mit dem Wohnmobil in die Cinque Terre an der ligurischen Küste

Die Cinque Terre liegen wie an einer Perlenkette aneinandergereiht direkt über dem Meer
Die Cinque Terre liegen wie an einer Perlenkette aneinandergereiht direkt über dem Meer

Fünf kleine Dörfer, die malerisch wie an einer Perlenkette aneinandergereiht direkt auf den Klippen über dem Meer liegen - das sind die Cinque Terre an der ligurischen Küste in Norditalien. Ein Besuch hier ist ein echtes Erlebnis, zumal man mit dem Camper hier gar nicht hinkommt. Wir erzählen Euch in diesem Artikel alles Wichtige, was Ihr dazu wissen müsst und wie wir unseren Besuch im Juni 2025 gestaltet haben.

Inhaltsverzeichnis:

1. Allgemeine Infos zu den Cinque Terre

2. Anreise

3. Stell- und Campingplatzsituation

4. Übersicht über die Stell- und Campingplätze

5. Unterwegs in den Cinque Terre

6. Die Via dell' Amore

7. Riomaggiore

8. Manarola

9. Corniglia

10. Vernazza

11. Monterosso

12. Die Cinque Terre mit Hund bereisen

13. Weiterführende Links

Seit 1997 sind die Cinque Terre Teil des UNESCO Weltkulturerbes
Seit 1997 sind die Cinque Terre Teil des UNESCO Weltkulturerbes

1. Allgemeine Infos zu den Cinque Terre

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Bei den Cinque Terre handelt es sich um fünf (= cinque) kleine Dörfer, die sich an der ligurischen Küste in Norditalien zwischen Genua und La Spezia befinden. Von Nord nach Süd sind das Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Die Dörfer liegen malerisch aneinandergereiht unmittelbar am Meer und die Häuser sind zum Teil ineinander verschachtelt direkt auf den steilen Felsen errichtet worden. 

 

1997 wurden die Cinque Terre zusammen mit Porto Venere und den Inseln Palmaria, Tino und Tinetto zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und 1999 wurde der Nationalpark Cinque Terre gegründet, der ein Gebiet von 3.860 Hektar umfasst. 

 

Die Cinque Terre sind mit dem Auto zum Teil nur schwer erreichbar, mit dem Wohnmobil sollte man die Fahrt entlang enger und steil abfallender Straßen voller Serpentinen besser nicht auf sich nehmen - zumal man mit einem Camper keinen Parkplatz in den Dörfern finden wird und die Dörfer für den auswärtigen Verkehr ohnehin gesperrt sind. 

2. Anreise

Aufgrund der Nichterreichbarkeit der Cinque Terre mit dem Wohnmobil haben wir uns dazu entschlossen, im nördlich gelegenen Levanto einen Campingplatz aufzusuchen und von dort aus mit dem Zug in die einzelnen Dörfer zu fahren. Seit 1874 existiert die Eisenbahnstrecke von Genua nach La Spezia und jedes der Cinque Terre hat einen eigenen Bahnhof bekommen, so wie Levanto auch. Levanto ist ein hübsches Seebad etwas nördlich der Cinque Terre und bis zum ersten Dorf beträgt die Fahrzeit mit dem Zug nur vier Minuten. 

 

Von der Toskana kommend sind wir also über die Autobahn A 12 bis zur Ausfahrt Levanto gefahren. Ab der Ausfahrt sind die Cinque Terre und Levanto gut ausgeschildert und wir fahren über die SP566, die im weiteren Verlauf immer enger und kurvenreicher wird, mit unserem Wohnmobil aber problemlos zu fahren ist. Die Strecke von der Autobahnabfahrt bis nach Levanto beträgt knapp 12 km und je näher wir Levanto kommen, desto häufiger können wir schon den Blick aufs Meer erhaschen und wir ahnen hier bereits, was uns in den Cinque Terre an großartigen Aussichten geboten werden wird. 

3. Stell- und Campingplatzsituation

Die Campingplätze in Levanto sind gut ausgeschildert
Die Campingplätze in Levanto sind gut ausgeschildert

Bevor Ihr Euch auf den Weg in die Cinque Terre macht, solltet Ihr Euch darauf einstellen, dass es hier sehr voll ist. So voll, dass man schon nicht mehr von Massen- sondern von Übertourismus spricht. Und das merkt man natürlich auch an den vollen Campingplätzen. 

 

In Levanto gibt es fünf Campingplätze und wir haben vorab auf dreien davon versucht, einen Platz zu reservieren, was aber nicht möglich war. Daraufhin haben wir beschlossen, dass wir einfach bis nach Levanto fahren und dann Campingplatz für Campingplatz anfahren und versuchen, einen freien Platz zu bekommen. Das setzt natürlich voraus, dass man relativ früh am Tag vor Ort sein muss. Ehrlich gesagt sind wir überhaupt nicht davon ausgegangen, dass wir überhaupt einen freien Platz ergattern können, aber wir hatten Glück - bereits auf dem zweiten Campingplatz, den wir angefahren haben, war ein Platz für uns frei und wir konnten einchecken. 

Wir hatten Glück und konnten auf dem Campingplatz "5 Terre" einchecken
Wir hatten Glück und konnten auf dem Campingplatz "5 Terre" einchecken

Im Grunde genommen spielt es keine Rolle, auf welchem der Plätze Ihr unterkommt. Drei Plätze liegen in Levanto nahezu direkt nebeneinander, der vierte befindet sich ein Stück etwas außerhalb des Ortes und der fünfte und größte Campingplatz liegt näher am Meer. Wir selber sind auf dem Campingplatz "5 Terre" untergekommen und hier haben wir uns sehr wohl gefühlt. Man läuft von hier aus etwa 15 Minuten bis zum Bahnhof und 20 Minuten bis an den Strand. Der Platz ist mit allem ausgestattet, was man benötigt (Ver- und Entsorgung, Strom, Sanitärgebäude, Waschmaschinen und Trockner, ein Café) und er liegt wunderbar ruhig am Ortsrand von Levanto. Bezahlt haben wir hier 241 Euro für 5 Nächte inklusive allem, Hunde sind hier kostenfrei und die Ortstaxe wird nur für drei Tage berechnet. Die anderen Campingplätze sind von der Ausstattung und den Preisen her ähnlich. Geöffnet haben sie in der Regel ab dem Frühjahr bis September/Oktober

 

Zusätzlich gibt es in Levanto noch einen Wohnmobilstellplatz. Er befindet sich gegenüber des Bahnhofs und vor einer Tankstelle direkt an der SP566 - er liegt also nicht unbedingt ruhig - aber ehe man keinen freien Platz bekommt, lohnt sich hier ein Versuch. Außerdem kann man ihn ganzjährig anfahren. Für 24 Stunden zahlt man hier 36 Euro, für 36 Stunden 50 Euro, eine Ver- und Entsorgung ist vorhanden. 

 

Zu guter Letzt gibt es auch oberhalb von Monterosso noch einen privat betriebenen Wohnmobilstellplatz mit etwa 15 Stellflächen. Hier gibt es eine Ver- und Entsorgung sowie Strom und vom Betreiber wird morgens und abends sogar ein Shuttleservice nach Monterosso angeboten. Nach Monterosso sind es 4 km (250 Höhenmeter), die man über einen steilen Wanderweg auch zu Fuß zurücklegen kann. Die Stellplatzgebühr liegt zwischen 30 Euro und 35 Euro und der Platz ist bis November geöffnet. Hier einen freien Platz zu bekommen, klingt eher nach einem Glücksfall - aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Der Betreiber spricht Englisch. 

4. Übersicht über die Stell- und Campingplätze

 

 

 Campingplatz "5 Terre"

Località Sella Mereti

19015 Levanto

 

N 44° 10' 26.75'', E 9° 37' 29.42''

 

Etwa 50 Plätze unter Bäumen mit viel Ruhe. Hunde sind kostenfrei erlaubt. Sanitärgebäude sehr sauber, Warmwasser inklusive. Strom 6 Euro pauschal / Tag.

 

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Campingplatz "Pian di Picche"

Località Pian di Picche

19015 Levanto

 

N 44° 10' 29.28'', E 9° 37' 24.23''

 

Liegt unterhalb vom Campingplatz "5 Terre". Entfernung zum Bahnhof 250 m, 800 m bis in die Altstadt. Hunde sind erlaubt, kleiner Lebensmittelladen vorhanden. Für große Fahrzeuge ist die Zufahrt eventuell etwas schwierig.

 

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Camping Albero D'Oro

Via Albero D'Oro 4

19015 Levanto

 

N 44° 10' 32.52'', E 9° 37' 18.3''

 

Der dritte der drei fast nebeneinander liegenden Campingplätze. Ausstattung und Preise sind ähnlich, Hunde sind auch hier kostenfrei erlaubt. 

Ortstaxe wird auf allen Campingplätzen nur für die ersten drei Tage berechnet.

 

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Eco-Camping San Michele

Località Busco

19015 Levanto

 

N 44° 10' 30.03'', E 9° 37' 57.88''

 

Kleiner Campingplatz etwas oberhalb von Levanto. Bietet Shuttle-Service zum Bahnhof an jeweils morgens zwischen 8 Uhr und 10 Uhr und nachmittags zwischen 17 Uhr und 19 Uhr. 

 

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Familien-Campingplatz "Acqua Dolce"

Via Guido Sermanza 5

19015 Levanto

 

N 44° 10' 0.48'', E 9° 36' 48.27''

 

Mit 150 Plätzen der größte der insgesamt 5 Campingplätze in Levanto. In der Nähe des Zentrums und des Bahnhofs und nur 200 m vom Strand entfernt. Hunde erlaubt.

Ganzjährig geöffnet

 

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Wohnmobilstellplatz in Levanto

Strada Statale 566

Via Nostra Signora della Guardia

19015 Levanto

 

N 44° 10' 27.11'', E 9° 37' 5.26''

 

Der Stellplatz liegt direkt gegenüber vom Bahnhof und ist ganzjährig anfahrbar. V/E vorhanden.

 

3 Euro für 1 Stunde

24 Euro für 12 Stunden

36 Euro für 24 Stunden

50 Euro für 36 Stunden

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Privat betriebener Wohnmobilstellplatz "Il Poggio"

SP 38, 112

19016 Monterosso al Mare

 

N 44° 9' 17.99'', E 9° 39' 33.98''

 

Etwa 15 Stellflächen für Wohnmobile. Mit Shuttleservice nach Monterosso morgens und abends. 

Geöffnet bis November. Kosten zwischen 30 und 35 Euro. V/E und Strom vorhanden.

 

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5. Unterwegs in den Cinque Terre

Die schönsten Ausblicke auf die Cinque Terre hat man sicherlich, wenn man eine Tour mit dem Boot an der Küste entlang macht. Es gibt viele Anbieter von Bootstouren vor Ort und man kann ein Boot für sich alleine z. B. zu einer romantischen Sonnenuntergangsfahrt buchen oder man fährt mit einem Ausflugsschiff die einzelnen Dörfer an und genießt den spektakulären Anblick vom Meer aus.

 

Die schnellste Art um die Dörfer zu erreichen ist aber mit dem Zug. Der Bahnhof in Levanto liegt zentral mitten in der Stadt und die Fahrtzeit zwischen den einzelnen Dörfern beträgt immer nur wenige Minuten, so dass man bis zum weit entferntesten Ort - Riomaggiore - auch nur 21 Minuten unterwegs ist.

 

Im Bahnhof gibt es mehrere Ticketautomaten und einen Fahrkartenschalter für die offiziellen Bahnfahrkarten - es handelt sich ja um eine ganz reguläre Zugstrecke. Am besten und günstigsten für Euch als Urlauber ist es aber, wenn Ihr Euch eine Cinque Terre Card kauft. Mit der Cinque Terre Card (gibt es als Tages- oder als Zweitageskarte) habt Ihr Zugang in den Nationalpark und damit verbunden auf alle Wanderwege, Ihr könnt die Shuttlebusse innerhalb des Parks und die öffentlichen Toiletten nutzen und die Fahrten mit dem Zug sind ebenfalls inklusive. 

 

Die Cinque Terre Card gibt es im Bahnhof in Levanto im Cinque Terre Point - das ist ähnlich wie eine Tourist Info. Ihr werdet hier ausführlich beraten, bekommt Wanderkarten, erhaltet alle wichtigen Infos und könnt natürlich Souvenirs kaufen. 

 

Achtung: es gibt zwei Ausnahmen, die in der Cinque Terre Card nicht inkludiert sind.

1. Für Hunde muss man einen separaten Fahrschein ziehen (2,40 Euro) und zwar für jede einzelne Fahrt und ihn vor dem Betreten des Zuges an einem der grünen Automaten entwerten lassen. Die Tickets kann man problemlos an den roten Fahrkartenautomaten kaufen - die Sprache lässt sich auf deutsch einstellen.

 

2. Wenn Ihr den Wanderweg "Via dell' Amore" zwischen Riomaggiore und Manarola laufen möchtet, benötigt Ihr dafür ein separates Ticket (10 Euro). Das gibt es zwar auch in Riomaggiore direkt zu kaufen, aber hier ist die Warteschlange lang. Am besten ist es, wenn Ihr das Ticket für die "Via dell' Amore" gleich zusammen mit der Cinque Terre Card am Info Point kauft und Euch einen freien Zeitslot sucht. Denn damit der Weg nicht überfüllt ist, wird immer nur eine bestimmte Anzahl an Personen auf den Weg gelassen. Im Info Point im Bahnhof können sie Euch aber gut beraten, welcher Zeitslot für Euch am sinnvollsten ist - unter Berücksichtigung der Abfahrtszeit des nächsten Zuges und der entsprechenden Zeit, um sich zuerst noch Riomaggiore in Ruhe anzuschauen. Bei uns hat das praktisch auf die Minute gepasst.

 

Die Cinque Terre Card muss ebenfalls an den grünen Automaten in den Bahnhöfen vor der Fahrt entwertet werden, da es ansonsten zu einem Bußgeld kommen kann.

Wir empfehlen Euch, mindestens zwei Tage für den Besuch der Cinque Terre einzuplanen. Wir haben leichtsinnigerweise zunächst gedacht, wir könnten alle 5 Dörfer an einem Tag schaffen. Aber das ist einfach zu anstrengend und man hat nicht ausreichend Zeit um alles in Ruhe zu sehen, auf sich wirken zu lassen und auch mal einen Augenblick zu verweilen, eventuell was essen zu gehen oder einen Cappuccino zu trinken. 

 

Wir haben daher zunächst eine Cinque Terre Card für einen Tag gekauft und sind damit in drei Dörfern unterwegs gewesen. Am zweiten Tag haben wir gedacht, wir könnten einfach für die restlichen zwei Dörfer Einzelfahrscheine am Automaten kaufen, das rechnet sich aber überhaupt nicht. Daher würden wir Euch direkt zum Kauf einer Zweitageskarte raten, dann könnt Ihr ganz entspannt unterwegs sein und Euren Aufenthalt in aller Ruhe genießen. Wenn Ihr noch länger bleiben und eventuell auch wandern gehen möchtet, sind auch Dreitageskarten erhältlich. 

 

Wir haben für die Eintageskarte 27 Euro pro Person bezahlt und die Zweitageskarte kostet 48,50 Euro (für Erwachsene). Die Preise variieren je Saison. Der Einzelfahrschein kostet 8 Euro und er ist vor jeder einzelnen Fahrt zu ziehen und zu entwerten. 

Es gibt zahlreiche Wanderwege durch die Cinque Terre
Es gibt zahlreiche Wanderwege durch die Cinque Terre

Wenn Ihr in den Cinque Terre wandern gehen möchtet, habt Ihr unzählige Möglichkeiten und über 130 km Wanderwege von leicht bis schwer sind alle verfügbar. Verpflichtend für den Besuch der Wanderwege innerhalb des Nationalparks ist allerdings das Tragen von festem Schuhwerk. Flip-Flops oder Sandalen sind nicht erlaubt und schon auf den Wegen entlang der Küste werden Kontrollen durchgeführt. Solange Ihr aber nur die einzelnen Dörfer besucht, sind auch Sandalen, Flip-Flops und andere offene Schuhe möglich. 

Offenes Schuhwerk ist auf den Wanderwegen innerhalb des Nationalparks nicht erlaubt und wird konsequent bestraft
Offenes Schuhwerk ist auf den Wanderwegen innerhalb des Nationalparks nicht erlaubt und wird konsequent bestraft

Bevor Ihr Euch auf den Weg zu einer Wanderung macht, solltet Ihr unbedingt vorab überprüfen, ob der Wanderweg überhaupt geöffnet hat. Auf der Website des Nationalparks findet Ihr immer tagesaktuelle Informationen zu Sperrungen (sentieri chuisi) und eine gute Übersicht über die Wanderwege in den verschiedenen Schwierigkeitsgraden, mit Längen und Höhenmeternangaben.

6. Die Via dell' Amore

Wunderschön und mit großartigen Ausblicken auf das ligurische Meer: die Via dell' Amore
Wunderschön und mit großartigen Ausblicken auf das ligurische Meer: die Via dell' Amore

Bei der Via dell' Amore handelt es sich um einen leicht begehbaren Spazierweg zwischen Riomaggiore und Manarola mit einer Länge von knapp 1 km. Die Via dell' Amore (der Liebesweg) gilt als einer der romantischsten Wanderwege Italiens und wurde bereits zwischen 1926 und 1928 erbaut. Sie ist ein Teil des Sentiero Azzuro, der durch den ganzen Nationalpark läuft und hat ihren Namen erhalten, weil sich früher die Verliebten aus den beiden benachbarten Fischerdörfern Riomaggiore und Manarola heimlich hier getroffen haben. 

Die Via dell' Amore beginnt in Riomaggiore oberhalb des Bahnhofs und führt in Einbahnstraßenrichtung nach Manarola. Nur Urlauber, die in einem der beiden Orte wohnen und eine entsprechende Gästekarte vorweisen können, dürfen den Weg in beide Richtungen laufen.

 

Der Weg ist ausschließlich mit vorheriger Reservierung und einem gültigen Zusatzticket begehbar. Wenn Ihr bereits eine Cinque Terre Card gekauft habt, könnt Ihr Euch in Riomaggiore am Bahnhof ein Ticket (10 Euro pro Person) kaufen und eine Reservierung für einen freien Zeitslot buchen. Außerdem sind die Tickets in allen Cinque Terre Info Points in den Bahnhöfen der Cinque Terre sowie in den Bahnhöfen von Levanto und La Spezia erhältlich. 

 

Online könnt Ihr Euch Tickets über die Seite der Via dell' Amore reservieren.

Nachdem der Weg ab 2012 wegen Erdrutschen für 12 Jahre geschlossen war und umfangreich saniert werden musste, ist er seit August 2024 wieder ganzjährig geöffnet. 

 

Da die Menge der Besucher durch die Zutrittsregelungen kontrolliert wird, ist die Via dell' Amore nicht überlaufen und man kann den einfachen Spaziergang mit den fantastischen Ausblicken auf das ligurische Meer in aller Ruhe genießen.

Einer der romantischsten Wanderwege Italiens: die Via dell' Amore
Einer der romantischsten Wanderwege Italiens: die Via dell' Amore

7. Riomaggiore

Das östlichste Dorf der Cinque Terre: Riomaggiore
Das östlichste Dorf der Cinque Terre: Riomaggiore

Wir haben uns dazu entschlossen, im weitest entferntesten Dorf von Levanto aus mit unserer Tour durch die Cinque Terre zu beginnen: Riomaggiore. Mit dem Zug sind es etwa 21 Minuten Fahrzeit und wenn man am Bahnhof aus dem Zug steigt, geht es zunächst noch durch einen Fußgängertunnel, ehe man einen Blick auf das farbenfrohe Dorf werfen kann.  

Der Bahnhof von Riomaggiore liegt aus Platzgründen größtenteils in einem Tunnel. Oberhalb geht es links auf die Via dell' Amore.
Der Bahnhof von Riomaggiore liegt aus Platzgründen größtenteils in einem Tunnel. Oberhalb geht es links auf die Via dell' Amore.

Für uns geht es hier dann erstmal bergauf, denn wir wollen den Blick auf Riomaggiore von oben genießen. Oben angekommen führt uns ein Spazierweg wieder zurück, an der Kirche und dem Rathaus und an vielen bunten Häusern vorbei bis wir oberhalb des Bahnhofs am Zugang zur Via dell' Amore ankommen und hier entlang bis nach Manarola laufen. 

8. Manarola

Wird meist als das Wahrzeichen der Cinque Terre angesehen: Manarola
Wird meist als das Wahrzeichen der Cinque Terre angesehen: Manarola

Für viele Besucher und auch für uns der schönste Ort der Cinque Terre ist Manarola. Aufgrund des Erscheinungsbildes und der farbenprächtigen, ineinander verbauten Häuser gilt Manarola auch als das Wahrzeichen der Cinque Terre. Das rührt eventuell auch daher, dass Manarola eventuell das älteste der fünf Dörfer ist, denn die Grundsteinlegung der Kirche San Lorenzo reicht zurück ins Jahr 1160.

Der Bahnhof von Manarola befindet sich auf der anderen Seite des Felsens
Der Bahnhof von Manarola befindet sich auf der anderen Seite des Felsens

Da wir Manarola über die Via dell' Amore erreichen, kommen wir oberhalb des Bahnhofs raus, der sich aus Platzgründen auf der anderen Seite des Felsens befindet. Durch einen kurzen Tunnel kommen wir dann mit unfassbar vielen anderen Menschen mitten in Manarola raus und schieben uns gemeinsam durch die kurze Fußgängerzone vorbei an Restaurants, Cafés und kleinen Geschäften bis zum Hafen. 

 

Um den kleinen Hafen können wir drumherum laufen und beobachten ziemlich viele Wagemutige, die von den Felsen im Wasser in das erfrischende Meer springen, was zu einem lauten Jubel und Applaus unter allen Zuschauenden führt. Unser Weg führt uns dabei auf der anderen Seite des Hafens langsam wieder hinauf und gibt den wunderschönsten Blick auf Manarola frei. 

Einmal um den Hafen von Manarola herum und den Spazierweg wieder hinauf, dann kommt man zu dieser Aussicht
Einmal um den Hafen von Manarola herum und den Spazierweg wieder hinauf, dann kommt man zu dieser Aussicht

Hier oben geht es wieder einmal um den Felsen herum und wir können das nächste Dorf schon in der Ferne erahnen. Leider ist der Wanderweg an der Küste entlang bis nach Corniglia aber gesperrt, so dass wir ihn zwar aus der Ferne sehen, aber nicht entlang laufen können und daher wieder durch Manarola zurück zum Bahnhof spazieren um mit dem Zug weiterzufahren. 

Das nächste Dorf liegt hoch oben auf dem Felsen, etwa 100 m über dem Meer: Corniglia
Das nächste Dorf liegt hoch oben auf dem Felsen, etwa 100 m über dem Meer: Corniglia

9. Corniglia

Der Weg nach Corniglia verläuft über fast 400 Stufen in Serpentinen steil nach oben
Der Weg nach Corniglia verläuft über fast 400 Stufen in Serpentinen steil nach oben

Corniglia liegt hoch oben auf einem Felsplateau und vom Bahnhof aus kommend können wir bereits die Serpentinen erkennen, die steil bergauf nach Corniglia führen. Es sind insgesamt fast 400 Stufen bis man oben angekommen ist, aber wir geben relativ schnell auf, weil wir das nach der bereits zurückgelegten Strecke und den Temperaturen einfach nicht schaffen. Wir versuchen noch, einen Platz im Shuttlebus zu bekommen, aber auch hier ist die Warteschlange so lang, dass wir beschließen, an diesem Tag zurück zum Campingplatz zu fahren. 

10. Vernazza

Einer der schönsten Orte Italiens: Vernazza
Einer der schönsten Orte Italiens: Vernazza

Frisch, erholt und ausgeschlafen machen wir uns am zweiten Tag wieder auf den Weg zum Bahnhof um die verbliebenen zwei Orte zu entdecken. 

Erholt und ausgeschlafen starten wir erneut zum Besuch der Cinque Terre. Clara ist heute im Buggy dabei.
Erholt und ausgeschlafen starten wir erneut zum Besuch der Cinque Terre. Clara ist heute im Buggy dabei.

Nach nur 7 Minuten Fahrzeit erreichen wir das schöne Vernazza, das zu den "I borghi più belli d'Italia" (den schönsten Dörfern Italiens) gehört. Wir spazieren durch die kleine Einkaufsstraße, die uns direkt zum Hafen führt, in dem zahlreiche bunte Fischer- und Ausflugsboote vor sich hin dümpeln, und schlendern anschließend durch die engen Gassen des wirklich sehr schönen Ortes.

Besonders auffällig ist die Kirche Santa Margherita d'Antiochia. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und liegt direkt am Hafen. Sie ist der heiligen Margherita von Antiochia gewidmet, der Schutzpatronin von Vernazza.

Hinter der Kirche kommen wir durch die vielen kleinen Gässchen wieder zurück auf den Wanderweg SVA und bekommen nochmal einen großartigen Blick von oben auf Vernazza und den Hafen geboten. Von hier aus kann man auch in den nächsten Ort - Monterosso - laufen, wir entscheiden uns aber dazu, mit dem Zug weiterzufahren. 

Der Blick auf die Kirche und den Hafen von Vernazza vom Wanderweg aus
Der Blick auf die Kirche und den Hafen von Vernazza vom Wanderweg aus

11. Monterosso al Mare

Der größte Ort der Cinque Terre ist Monterosso al Mare
Der größte Ort der Cinque Terre ist Monterosso al Mare

Monterosso al Mare ist der größte Ort der Cinque Terre. Hier ist alles etwas weitläufiger und die Masse an Menschen verläuft sich durch die Größe des Ortes sehr, so dass man nicht einfach nur durch die Gassen geschoben wird. 

Der Bahnhof befindet sich im Ortsteil Fegina - hier ist alles etwas neuer und moderner. Wir steuern nach dem Verlassen des Bahnhofs erstmal den ursprünglicheren Teil von Monterosso an und halten uns aus dem Bahnhof kommend auf der Strandpromenade erstmal links und spazieren gemütlich am Strand entlang. In Monterosso gibt es gleich mehrere Abschnitte größeren Sandstrands und ein Sonnenschirm reiht sich an den nächsten. Im Verlauf des Nachmittags wird es hier noch richtig voll und alle genießen die Abkühlung im Meer.

Der ältere Teil von Monterosso liegt auf der anderen Seite des Felsvorsprungs und man kann entweder um den Felsen herum laufen oder den kleinen und verzierten Fußgängertunnel nutzen. Auf der anderen Seite angekommen führt die Promenade weiter und wir biegen links ab in die Altstadt und die hübsche Fußgängerzone mit vielen Cafés und Restaurants und kleinen Geschäften. 

Nach einer Stärkung in einem Ristorante direkt am Strand spazieren wir zurück nach Fegina, am Bahnhof vorbei und bis zum westlichen Ende der Strandpromenade. Hier steht das Wahrzeichen von Monterosso - Il Gigante - eine 14 m hohe Statue von Neptun, dem Gott des Meeres. Il Gigante wurde 1910 erbaut und ist 170 t schwer.

 

Ursprünglich hatte Il Gigante noch einen Dreizack bei sich, zwei Arme und eine große, muschelförmige Terrasse, die er auf den Schultern getragen hat - aber im zweiten Weltkrieg und durch zahlreiche Stürme wurde er so stark beschädigt, dass er nun ohne Dreizack und Muschelterrasse am Ufer des Meeres steht - aber dadurch nicht weniger beeindruckend ist. 

Von einem der Parkplätze gut zu erkennen: Il Gigante, das Wahrzeichen von Monterosso, eine 14 m hohe Statue von Neptun
Von einem der Parkplätze gut zu erkennen: Il Gigante, das Wahrzeichen von Monterosso, eine 14 m hohe Statue von Neptun
Ursprünglich hatte er noch einen Dreizack bei sich und zwei Arme. Auf seinen Schultern hat er eine große muschelförmige Terrasse getragen
Ursprünglich hatte er noch einen Dreizack bei sich und zwei Arme. Auf seinen Schultern hat er eine große muschelförmige Terrasse getragen

12. Mit Hund die Cinque Terre bereisen

Clara hat es in ihrem Buggy in den Cinque Terre sehr gut gefallen
Clara hat es in ihrem Buggy in den Cinque Terre sehr gut gefallen

Nach unseren Erfahrungen der letzten Wochen in Italien sind die Italiener grundsätzlich sehr hundefreundlich, es gab fast keinen Menschen, der Clara nicht lieb angesprochen hat. So sind auch in Levanto auf allen Campingplätzen Hunde kostenfrei willkommen und Hunde dürfen auch mit in den Nationalpark Cinque Terre, in die Züge und in die Shuttlebusse. In Italien herrscht ja grundsätzlich Maulkorbpflicht in öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln - in den Cinque Terre haben wir aber keinen einzigen Hund mit Maulkorb gesehen und auch keine Hinweisschilder oder ähnliches. Für den Fall des Falles haben wir aber trotzdem immer einen Maulkorb dabei gehabt

 

Für kleine Hunde ist es aufgrund der Masse an Menschen, die in den Cinque Terre unterwegs sind, sicher am Besten, wenn sie in einem Buggy gefahren - besser noch in einem Hunderucksack getragen - werden. Ansonsten sehen sie nur Füße und Beine und bekommen sicher auch den ein oder anderen Tritt ab, da die Menschen in dem ganzen Gewusel einfach nicht auf kleine Hunde achten können. Für kleine bis mittelgroße Hunde ist das hier nicht sehr entspannt. Wir hatten Clara am ersten Tag ohne ihren Buggy dabei und haben sie dann in den besonders vollen Zonen einfach getragen, aber bei 12 kg geht das auch nicht lange. 

 

Am zweiten Tag haben wir uns dazu entschlossen, Clara in ihrem Buggy mitzunehmen. Das war für uns alle viel entspannter. Der Buggy durfte im Zug kostenfrei mitgenommen werden, wir mussten nur das Zugticket für Clara kaufen. In den Zügen selber war es auch problemlos möglich, mit dem Buggy einen Platz zu finden - nur beim Ein- und Aussteigen ist es manchmal notwendig, den Buggy zu heben. An den Bahnhöfen gibt es teilweise Aufzüge.

 

Mit einem Buggy ist es innerhalb der Orte aber natürlich umständlicher, durch die Gassen zu laufen, einfach, weil es überall viele Treppen gibt, die man hoch und auch wieder runter muss. Daher ist es sicher besser, bei ganz kleinen Hunden einen extra Hunderucksack zu verwenden. 

 

Wenn man also von den vielen Menschen und den heißen Temperaturen absieht, ist ein Besuch mit Hund in den Cinque Terre problemlos möglich. Es gibt überall Wassernäpfe für die Hunde und in vielen Orten können sie auch ins Meer um sich abzukühlen. 

 

Das Zugticket für Clara hat pro Fahrt 2,40 Euro gekostet und ist nicht in der Cinque Terre Card enthalten. Das heißt, Ihr müsst vor jeder einzelnen Zugfahrt noch ein separates Ticket für Euren Hund ziehen und an einem der grünen Automaten vor der Fahrt entwerten. Die Fahrscheinautomaten kann man auf die deutsche Sprache stellen und Ihr könnt dort dann den Fahrschein lösen. Ihr müsst Euch also nicht an einem der Infopoints in die Warteschlange stellen. 

 

Das sind natürlich nur allgemeine Empfehlungen. Ihr kennt Eure Hunde selber am besten und könnt beurteilen, wie entspannt sie mit so einer Situation umgehen. Wir haben viele Hunde gesehen, die ganz neugierig alles aufgesaugt haben, riesengroßen Spaß in den Cinque Terre hatten und von den vielen Menschen überhaupt nicht beeindruckt waren. 

Farbenfrohe Badehäuser in Monterosso an einem der vielen Sandstrände
Farbenfrohe Badehäuser in Monterosso an einem der vielen Sandstrände

Wir hoffen, wir konnten Euch mit diesem Bericht ein paar Tipps für Eure eigene Reise in die Cinque Terre geben und bei der weiteren Planung helfen. Falls Ihr noch weitere Informationen benötigt, erhaltet Ihr nachfolgend noch ein paar weiterführende Links. Unseren Besuch in den Cinque Terre könnt Ihr Euch auch in diesem Video ansehen:

13. Weiterführende Links

Wir danken Euch fürs Lesen und für Eure Aufmerksamkeit und wünschen Euch eine wundervolle Reise, wo auch immer Ihr gerade unterwegs seid. Alles Liebe von Eurer


Bei den * Links handelt es sich um Affiliate Links. Das bedeutet, dass wir eine kleine Provision bekommen, wenn Ihr über unsere Links etwas bestellt oder reserviert. Für Euch wird es aber dadurch nicht teurer. Natürlich könnt Ihr auch ohne unsere Links etwas bestellen. Das ist alleine Eure Entscheidung. Dennoch danken wir Euch von Herzen, wenn Ihr darüber etwas  kaufen solltet und wünschen Euch ganz viel Spaß damit.


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